Blausterne begrüßen den Frühling mit üppiger Blütenpracht

Jedes Jahr üppiger erscheinen zum Winter­ende einmal gepflanzte Blausterne und bilden wahre Blütenteppiche mit strahlenden Glöckchen. Diese geschätzte, ungezügelte Ausbreitung liegt zum einen an der Ausbildung zahlreicher Nebenzwiebeln und dem Umstand, dass sich dieser Frühlingsblüher gut gegen die kräftigen Graswurzeln durchsetzen kann, so dass ein Stand im Rasen oder in der Blumenwiese empfehlenswert ist.   

Trotz der Festlegung auf eine Farbe im Namen, gibt es den Blaustern auch in weißen, rosa und roten Farben. Verwirrend für den botanischen Laien ist ferner die artenreiche Gattung dieser Liliengewächse, zu denen neben Frühlingsblühern auch im Herbst blühende Arten und sogar frostempfindliche Zimmerpflanzen zählen.  

Als zeitige Frühlingsblüher beliebt ist der Kaukasus-Blaustern, Scilla tubergeniana, der ab Februar mit blassblauen Blüten erscheint und das Blausternchen, Scilla sibirica, mit leuchtend blauen oder weißen Blütenglöckchen ab März. Bis in den April hinein blüht dann der zweiblättrige Blaustern, Scilla bifolia, mit himmelblauen, rosa oder ­weißen Farben.  

Erst ab Mai blühen die hyazinthenähnlichen Blausterne, die zu einer neuen botanischen Gattung, die der Hyacinthoides, zusammengefasst wurden. Am bekanntesten ist das Hasenglöckchen, H. non-scripta, mit blauen, weißen und rosa überhängenden Trauben. Es wächst am besten im maritimen Klima und ist die Lieblingsblume der Engländer, die sie liebevoll „Blue Bells“ nennen und die im Frühjahr flächendeckend in Buchenwäldern und auf Wiesen blüht.   

So verwirrend der Überblick über die verschiedenen Arten auch sein mag, bei den Ansprüchen und der Kultur im Garten sind alle Blausterne wieder ähnlich. Normale bis humose Erde, die nach Möglichkeit frisch bis feucht, aber nicht nass sein sollte, genügt ihren Ansprüchen ebenso wie ein sonniger bis halbschattiger Stand. Einmal im Herbst ca. zehn Zentimeter tief und voneinander entfernt gelegt, entwickeln sie sich jedes Jahr üppiger, wenn man sie in Ruhe lässt und nach der Blüte das Laub nicht abschneidet, bis sich die Blätter von selbst eingezogen haben. Erst nach einigen Jahren, wenn die Bestände zu eng geworden sind, kann man nach dem Verwelken des Laubes die Zwiebeln teilen und wieder neu einpflanzen. Da die Nebenzwiebeln keine Haut besitzen, die sie vor einer Austrocknung schützt, müssen sie bald wieder eingepflanzt werden und vertragen keine Lagerung bis zum Herbst. Auch über Samen lassen sich Blausterne vermehren; die Jungpflanzen blühen aber erst nach fünf Jahren.  

Als Standort empfiehlt sich, bei den früh blühenden Blausternen ein Rasen, eine Blumenwiese oder ein Platz unter laubabwerfenden Gehölzen, ebenso wie die Verwendung als Beeteinfassung zusammen mit Schneeglöckchen. Blausternchen eignen sich gut zum Schnitt, da sie lange in der Vase halten, und es lohnt sich, ständig kleine Sträußchen, gemischt mit Schneeglöckchen, ins Haus zu holen. Die hyazinthenähnlichen Blausterne stehen gut in vorderster Reihe im Staudenbeet und an nicht zu trockenen Stellen im Steingarten.  

In der Regel sind alle Blausternarten ausreichend frosthart, so dass ­einer reichlichen Wiederblüte nichts im Wege steht.  

Peter Busch   

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