|
Achtung – es kann noch frieren
Machen wir uns nichts vor: während des ganzen Monats kann es in weniger günstigen Lagen noch Spätfrost geben, der vor allem Obstblüten gefährdet. Ein Folientunnel würde Erdbeerblüten ausreichend schützen. Bevor man im Notfall den Tunnel aufstellt, breitet man direkt über die Pflanzen mehrere Lagen Zeitungspapier, das gut gegen Kälte isoliert. Sowie die Gefahr vorüber ist, wird die Auflage entfernt und bei günstigem Wetter der Tunnel stark gelüftet, damit Bienen die Blüten bestäuben können. Beerenobststräucher kann man mit Folien, Sackleinen oder anderem Material umhüllen, ähnlich Obstspaliere vor Hauswänden. Mulchdecke zwischen und unter Obstgehölzen bringt man erst auf, wenn die Frostgefahr vorüber ist, um den Wärmeaufstieg aus dem Boden nicht zu behindern und dadurch Frostschäden zu verhindern.
Im Obstgarten wird es Anfang Mai Zeit, Wein und Kiwi zu pflanzen, stehende Exemplare zu schneiden. Ohne Schnitt keine Aussicht auf leckere Beeren in umfangreichen Trauben! Ausnahmsweise können Erdbeeren auch noch Anfang Mai gepflanzt werden, falls Frühherbstpflanzung entfiel. Der Ertrag im ersten Jahr ist allerdings dann nahe Null.
Unabhängig von den Eisheiligen ist Pflanzzeit für alle Kopfkohlarten, Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Kopfsalat, Bindesalat, Fenchel, Porree, auch schon Rosenkohl.
Gewöhnlich nach den Eisheiligen sind vorgezogene Gemüsepflanzen dran: Gurken, Zucchini, Kürbisarten, Neuseeländer Spinat, Sellerie (Knollen-, Bleich- und Schnittsellerie). Alle Setzlinge vor dem Pflanzen gut abhärten, damit sie danach zügig weiterwachsen.
Man sät an Ort und Stelle zu wiederholtem Mal Möhren, Radieschen, Rettich, Pflücksalat, auf das Anzuchtbeet Kohlarten einschließlich Grünkohl, Salatarten. Zum ersten Mal sät man auf Beete Mangold, Zuckererbsen, Rote Bete, Busch- und Stangenbohnen, Gurken, Zucchini, Kürbisarten, obwohl diese sehr wärmeliebenden Gemüsearten grundsätzlich besser vorgezogen werden. Auch Saat wärmebedürftiger Küchenkräuter ist jetzt dran.
Frühbeet und Gewächshaus werdend frei für Gurken, Melonen oder Paprika als besonders wärmeliebende Kulturen. Achtung! Tomaten und Gurken in einem Haus vertragen sich schlecht wegen grundsätzlich anderer Standortwünsche. Für Basilikum reserviere man ebenfalls ein Plätzchen im Gewächshaus. Es verträgt weder Kühle noch viel Regen.
Man hat damit zu tun, die Erde der Beete locker zu halten, zu dicht stehende Saaten wie Möhren, Radieschen, Rettich und weitere auszudünnen, Kartoffeln, Erbsen und Bohnen anzuhäufeln, bei Trockenheit vor allem Saaten und junge Pflanzen ausreichend mit Wasser zu versorgen.
Ilse Jaehner