Wir machen den Gurken Beine

Das Geheimnis einer gelungenen Gurkenkultur ist: flottes Wachstum, von Beginn an bei optimalem Vorhandensein von Wärme und Feuchtigkeit. Es empfiehlt sich, dies bei jeder Gurkenkultur zu bedenken. Kultur im Gewächshaus kommt Gurken besonders entgegen, weil sie dort keiner mitunter ungemütlich wechselvollen Witterung ausgesetzt sind.  

Am besten gedeihen sie bei etwa 30 Grad und zugleich andauernd gleichmäßiger Feuchtigkeit in Boden und Luft. Nie sollte es zwischendurch trocken oder kühler werden, schon gar nicht das Thermometer bis auf 12 Grad abrutschen. Die Folge wären erhebliche Schäden bis zu ärgerlichen Wachstumsstockungen oder gänzlichem Fehlschlag. Freilandgurken sind eine Idee weniger wärmebedürftig, haben allerdings außer mit Kühle ungern mit unerfreulichem Wind zu tun, was man bei der Standortbestimmung beachten sollte.  

Was für erwachsene Gurken gilt, betrifft in noch größerem Umfang junge Gurkenpflanzen. Deswegen zieht man Gurken am besten vor, zumal das bei Gurken gar nicht schwierig ist. Man fange nicht zu früh damit an. Anfang Mai ist der günstigste Termin, vor allem, wenn die jungen Gurken so zügig wachsen, wie sie sollen. Dann kann Ende Mai, Anfang Juni ausgepflanzt werden. Zeitiger wäre es im Hinblick auf die Schafskälte Anfang Juni besonders im Freiland oft sowieso weniger ratsam.   

Wegen des schnellen Wachsens brauchen Gurken nicht pikiert zu werden, sondern man sät gleich in 7 cm-Töpfe, vorteilhaft welche aus verrottendem Material, weil dann die Wurzelballen beim Auspflanzen erhalten bleiben, ferner in durchlässiges, humoses, nährstoffreiches Anzuchtsubstrat, das dem flotten Zuwachs entspricht. Man füllt die Töpfe nur halb, legt pro Topf je 2–3 Samen hinein, bedeckt etwas mit Substrat und drückt nur leicht an. Dann stelle man bei 25–28 Grad recht hell, gebe so viel Licht wie möglich und halte mit überschlagenem Wasser – nie kaltem – gleichmäßig feucht. Sämlinge von Freiland-Einlegegurken können eine Idee kühler stehen. Nach dem Keimen senke man die Temperatur etwas, damit die jungen Pflanzen stämmig wachsen und nicht hoch aufschießen. Außerdem werden die jeweils schwächeren Keimlinge entfernt. Schon bald überwächst der noch vorhandene kräftigste Sämling den Topfrand. Dann ist es an der Zeit, die Töpfe bis zum Gießrand mit Substrat aufzufüllen.   

Ausgepflanzt wird direkt aus dem Topf, sobald die Keimlappen voll entwickelt sind und die Pflanzen das erste Laubblatt bildeten. Will man länger mit dem Auspflanzen warten, zum Beispiel bis zum 4. oder 5. Blatt, muss man vorher in etwas größere Töpfe umsetzen. Das Wachstum darf keinesfalls stocken. Gurken werden so tief gepflanzt, dass die Keimlappen auf der Erde liegen. Man drücke leicht, ohne dass die Stängel gequetscht werden, und gieße mit überschlagenem Wasser an.  

Ilse Jaehner   

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