Kürbisse in vielen Farben und Formen

Vorbei sind die Zeiten, da bei uns lediglich die großen gelben Kürbisse im Garten wuchsen. Heute kann man unter Hunderten von Sorten in vielen Farben und Formen auswählen, da Kürbisse zur Zeit eine Renaissance erleben. Dieses gilt nicht nur für den Garten und zur Dekoration, sondern auch für die Küche; denn Kürbisse sind sehr vitamin- und mineralstoffreich sowie leicht verdaulich und dabei kalorienarm. Wurde früher das Fruchtfleisch in der Regel süßsauer eingelegt, ist die Verwendung heutzutage mannigfaltig.   

Geschmort, gebraten, gebacken oder nur geraspelt bietet sich eine Zubereitung als Rohkost, Gemüse, Suppe oder zu Eintöpfen an. Wichtig für den guten Geschmack ist die Verwendung frischer Kräuter, wie Basilikum, Minzen, Melisse, Liebstöckel, Koriander und Rosmarin, und unter den Gewürzen sorgen Ingwer und Zimt für eine unverwechselbare Geschmacksnote.  

Jetzt im Frühjahr ist die richtige Zeit, sich für den Anbau einiger neuer Sorten zu entscheiden. Im normalen Gartenhandel gibt es inzwischen auch schon etliche unterschiedliche Sorten zu kaufen, und daneben bieten Spezialisten Hunderte von Kürbissorten über den Versandhandel zum Anbau an. Für erste Versuche lassen sich Hokkaidokürbisse empfehlen, die von der Größe für eine Mahlzeit reichen und über ein orangenes, vitaminreiches, delikates Fruchtfleisch verfügen, das nach Maronen schmeckt. Die Bischofsmütze gehört zu den Turbankürbissen und ist mit ihren orangenen, roten und grünen Farben sehr zierend; sie hat orangenes, aromatisches Fruchtfleisch und lässt sich gut zum Füllen verwenden. Immer beliebter werden die Butternut-Sorten, die glockenartige blassgelbe Moschuskürbisse ausbilden. Sie haben ein tieforangenes Fruchtfleisch, welches einen süßen nussartigen Geschmack aufweist. Der Spaghettikürbis bildet rugbyballgroße Früchte, die gekocht ein spaghettiähnliches Fruchtfleisch aufweisen.   

Da alle Mitglieder der Kürbisfamilie frostempfindlich sind, legt man die Samen jetzt zu zweit in kleine Töpfchen, lässt sie im Warmen keimen und kultiviert die Pflanzen bis nach den Eisheiligen auf der warmen Fensterbank. Jede Pflanze mit ihren meist stattlichen rankenden Exemplaren bildet etliche Früchte heran; deshalb reichen zwei bis drei Kürbispflanzen pro Sorte vollkommen aus, um den Haushalt mit den begehrten Früchten zu versorgen. Alle Kürbisvertreter sind Starkzehrer und bekommen im Garten einen Platz auf nahrhaftem Grund an einem vollsonnigen Standort. Ein Platz am Fuß des Komposthaufens, der später dann vollständig berankt wird, ist nur sinnvoll, wenn der Haufen nicht beschattet ist. Wegen der Neigung, kräftige Ranken auszubilden, kann man diese Kürbisse auch gut an Zäune pflanzen. Jede Pflanze braucht viel Platz, um sich richtig ausbreiten zu können.   

Die angewachsenen Pflanzen werden mit Kompost und Grasschnitt gemulcht und ab der Blütenbildung alle vierzehn Tage mit verdünnter Pflanzenjauche gedüngt. Aus den zuerst kirschgroßen Fruchtansätzen bilden sich dann ab August die typischen Kürbisse, die in der Regel viel Zeit zum Reifen brauchen. Werden sie zu früh gepflückt, sind sie nicht so lange haltbar. Mit Stiel geerntete Kürbisse halten in kühlen Räumen dann bis zu einem halben Jahr. Kleine Kürbisse, die als Zierde verwendet werden sollen, werden hingegen trocken und warm gelagert, damit ihre Schale schnell völlig aushärtet.                   

Peter Busch   

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