Frische Kräuter auch aus dem Topfgarten

Pflanzen brauchen mehr Wasser   

Ein mangelnder Garten ist kein Grund, auf Kräuter verzichten zu müssen. Mit etwas Fantasie reicht auch eine Terrasse, ein Balkon und sogar ein Fensterbrett aus, um frisches Grün zu ernten. Da fast alle Kräuter lichtbedürftig sind, ist eine Ausrichtung von Südost bis Südwest als Standort am günstigsten.  

Prinzipiell eignen sich für den kleinen Kräutergarten alle Pflanzen. Ausschlaggebend sind jeweils der zur Verfügung stehende Platz und natürlich die Vorliebe für bestimmte Kräuter. Kräuterstauden mit viel Platzbedarf werden in Kübel oder in große Töpfe gepflanzt, die auf verschieden hohe Kisten oder Bretter gestellt werden. Zu den großen Kräuterstauden gehören Beifuß, Comfrey, Engelwurz, Liebstöckel und Meerrettich; sie werden einen Meter hoch und höher. Nur gut halb so groß werden Eberraute, Estragon, Lavendel, Oregano, Pfefferminze, Pimpinelle, Salbei, Weinraute, Ysop und Zitronenmelisse. Zu den kleinen Kräuterstauden gehören Rosmarin, Schnittlauch, Thymian, Tripmadam, Waldmeister und Winterbohnenkraut.  

Einen halbschattigen Standort ziehen Comfrey, Engelwurz, Liebstöckel, Meerrettich, Pfefferminze, Schnittlauch, Waldmeister und Zitronenmelisse vor; sie lieben zudem einen feuchten Boden. Auf einer Südterrasse oder einem Südbalkon brauchen sie eine teilweise Beschattung. Diese erreicht man z.B. durch davor rankenden Knöterich.  

Zu den sonnenhungrigen Kräuterstauden zählen alle Mittelmeerpflanzen wie Lavendel, Oregano, Rosmarin, Salbei, Thymian, Tripmadam, Weinraute, Winterbohnenkraut und Ysop. Sie gehören in der Mittelmeerregion zu den Pionierpflanzen und wollen auch bei uns einen mageren, kalkhaltigen, eher trockenen Boden, während die feuchtigkeitsliebenden Stauden einen nahrhaften, tiefgründigen Boden brauchen.  

Von den Kräuterstauden besorgt man sich am besten im Frühling Jungpflanzen, die Aussaat ist meistens wenig Erfolg versprechend. Kleiner bleibende Pflanzen finden zu mehreren in Kübeln und Kästen einen Platz. Bei den Pflanzgefäßen trennt man wegen der unterschiedlichen Kulturbedingungen einjährige Kräuter von Stauden.  

Die ein- und zweijährigen Kräuter werden im Frühling in Schalen und Kästen, gefüllt mit guter Gartenerde, dünn ausgesät. Zu ihnen gehören Anis, Basilikum, Bohnenkraut, Borretsch, Dill, Kerbel, Koriander, Majoran, Portulak und Schnittsellerie als einjährige und Kümmel, Löffelkraut und Petersilie als zweijährige Gewürzpflanzen. Die frostempfindlichen Pflanzen wie Basilikum, Bohnenkraut und Majoran werden auf der Fensterbank vorgezogen und bekommen erst nach den Eisheiligen ab Mitte/Ende Mai einen Standort im Freien. Von Bohnenkraut, Borretsch, Dill, Kerbel, Majoran und Portulak kann man alle 4 bis 6 Wochen Folgesaaten vornehmen, um immer frisches Grün zu ernten. Für den Standort auf der Fensterbank eignen sich besonders gut einjährige Kräuter, als Bepflanzung von Kästen vor dem Fenster niedrige und halbhohe Stauden.  

Für eine ausreichende Wasserversorgung muss während der Wachstumszeit ständig gesorgt werden, da Pflanzen in Kübeln schneller austrocknen. Von Mai bis zum Spätherbst lässt sich mit ein wenig Aufwand aus dem Kräutergarten auf der Terrasse, dem Balkon oder auf der Fensterbank immer etwas ernten. Viele Kräuter liefern sogar so viel Grün, dass es getrocknet oder eingefroren werden kann.  

Peter Busch  

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