Tecomaria capensis – Ein ‚Geißblatt‘ vom Kap

­­Tecomaria capensis, das Kap-Geißblatt ist eine attraktive Zierpflanze, die sich als langblühende  Kübelpflanze anbietet.   
Es handelt sich um einen schnell wachsenden, rankenden, zuweilen  mehrstämmigen Strauch, der bis zu 2–3 m hoch und mehr als 2,5 m breit werden kann. Als Kletterpflanze kann Tecomaria noch erheblich höher werden. Am heimatlichen Standort und klimatisch zusagenden Regionen ist sie eine immergrüne Pflanze, in kälteren kann sie ihre Blätter abwerfen.   
Die Blätter sind unpaarig gefiedert und glänzend, die Einzelblättchen sind oval mit stumpfen Zähnen. Die Blütezeit ist etwas unregelmäßig, doch kann das Kap-Geißblatt oft das ganze Jahr über blühen. Der Verfasser war immer davon ausgegangen, dass es sich um einen typischen Herbstblüher handelt, dem ist aber nicht so.   
Die Blüten sind röhrenförmig und stehen gedrängt in auffälligen, vielblütigen Köpfen. Sie variieren in der Farbe, wobei das Farbspektum von rot, dunkelorange, gelb bis lachsfarben reicht.
Die natürliche Verbreitung ist im südlichen Afrika, wo dieser kletternde Strauch im Busch oder Gestrüpp, gelegentlich an Waldrändern, vorkommt.  

Die Gattung Tecomaria ist nach ihrer Ähnlichkeit mit der Gattung Tecoma der Neuen Welt benannt. Tecoma wurde der mexikanischen Bezeichnung tecomaxachitl angelehnt. Der Artname capensis bedeutet „vom Kap stammend“. Es wurde gelegentlich schon der Versuch unternommen, beide Gattungen in Tecoma zusammenzufassen. Dies erwies sich aber aus botanischer Sicht und nach DNA-Analyse als nicht haltbar, so dass beide Gattungen separat beibehalten wurden. Beide Gattungen gehören zur Familie der Trompetenbaumgewächse oder Bignoniaceae. Die deutsche Bezeichnung Kap-Geißblatt erscheint daher etwas irrefühend, denn die Geißblätter bilden eine eigenständige Familie, die Caprifoliaceae.   

Am heimatlichen Standort zieht das Kap-Geißblatt nektarsuchende Vögel an und wird dort von diesen bestäubt. Die Blüten werden aber auch von Honigbienen und Schmetterlingen besucht und auch diese scheinen erfolgreiche Bestäuber zu sein, denn gelegentlich werden auch in Kultur Früchte ausgebildet. Wie andere Vertreter der Bignoniaceae haben die Samen zwei häutige Flügel und werden durch den Wind verbreitet. Als recht erfolgreich hat sich diese Art der Verbreitung in Australien erwiesen, denn dort ist die schon als invasiv gelistet.  


Pflege als Kübelpflanze  

Das Kap-Geißblatt kann als Strauch, Kletterpflanze oder auch als Stämmchen erzogen oder bezogen werden. Aufgrund ihrer Herkunft aus der südlichen Hemisphäre ist ganzjährig auf einen hellen Stand zu achten. Dies ist insbesondere in der dunklen Jahreszeit wichtig. Ideal wäre ein frostfreier Wintergarten, doch auch helle Treppenhäuser bieten sich für die Überwinterung an. Bei zu kühlem Stand kann es gelegentlich zu Laubfall kommen. Der Strauch ist sehr schnittverträglich und kann gegebenenfalls den räumlichen Gegebenheiten des Winterquartiers angepasst werden. 

Ab Mitte Mai kommt das Kap-Geißblatt auf die Terrasse oder in den Garten. Ein halbschattiger bis vollsonniger Stand ist optimal. Das starke Wachstum sollte durch regelmäßige Volldüngergaben unterstützt werden. Das Substrat muss einen guten Wasserabzug aufweisen. Einer käuflichen Kübelpflanzenerde sollte Sand oder Perlite zugemischt werden.

Tecomaria capensis lässt sich einfach durch Aussaat, Stecklinge und falls vorhanden durch Entfernen von bewurzelten Ausläufern während der aktiven Wachstums­phase vermehren. 


Verwendung in der traditionellen Heilkunde   

Die Rinde wird in der traditionellen Medizin zur Linderung von Schmerzen und bei Schlaflosigkeit eingesetzt. Auch sind Anwendungen  zur Fiebersenkung, zur Behandlung von Brustbeschwerden wie Bronchitis, zur Behandlung von Magenschmerzen, Durchfall und Ruhr überliefert. Von stillenden Müttern wird die Rinde auch zur Förderung des Milchflusses genutzt. Blätter werden auch zur Behandlung von Durchfall und Magen-Darm-Erkrankungen verwendet. Getrocknete und pulverisierte Rinde wird um die Zähne gerieben, um Zahnfleischbluten zu behandeln.    

Thomas Bay  

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