Chayote – Das portugisische Gemüse selber anbauen

Einige Gärtner versuchen sich beim Anbau im Garten an Pflanzen, die nicht jeder hat. Besonders dann, wenn man über wenig Platz verfügt und/oder nach oben rankendes, vertikales Gemüse sucht, ist man beim Anbau von Chayote gut beraten. Besonders dann, wenn man in einer Region wohnt, in der der Boden im Frühjahr schnell erwärmt.   

Chayote, wie es in Deutschland genannt wird, heißt in Portugal Chu-chu, auf den Azoren Machucho oder Caiota. Auf Madeira wird die Pflanze als Pepinela bezeichnet. Eine centralamerikanische Übersetzung nennt sie „Luftkartoffel“. Chayote wird im Garten geschätzt, weil es an einem Rankgerüst nach oben geleitet werden kann und so mit seinem Dach aus Blättern Schatten spenden kann.  


Woher stammt die Gemüsepflanze Chu-Chu?  

Die beigefarbene, hellgrün bis zu dunkelgrüne Gemüsepflanze Chayote, ihr botanischer Name ist Sechium edule, gehört zu den Kürbisgewächsen. Sie stammt wie die Tomate und Kartoffel aus Mittelamerika, wurde hingegen bisher noch nicht so berühmt wie diese.   

Das Gemüse ist in der Küche, ähnlich wie die Kartoffel, vielseitig verwendbar, weil es einen neutralen Geschmack hat. Im Prinzip sind an der Pflanze alle Teile essbar. In seinen Ursprungsländern werden traditionell nur die Früchte zubereitet, die oft als Beilage, z.B. zu Fischgerichten, angeboten werden. Sie werden ebenfalls gerne gedünstet, gegrillt oder frittiert.  


Der Anbau von Chayote – was wird gebraucht?  

  • Eine reife Cayote, die fest, grün und ebenmäßig ist, keine Rillen, Druckstellen oder Flecken hat. Kleine noch nicht ausgereifte Chayotes keimen nicht. Sie verrotten nur.  
  • Ein kleiner, etwa 4 Liter fassender Behälter mit guter Gartenerde.  
  • Ein warmer, gut belüfteter, möglichst dunkler Standort.  
  • Ein möglichst großer Kübel mit guter Gartenerde.  
  • Eine vertikale Rankhilfe.  
  • Ein Gartenschlauch oder eine Gießkanne.  
  • Ein Messer oder eine Gartenschere.  


Wo kann man Pflanzgut bekommen?  

Chayote sind in einigen Supermärkten in der Obst- und Gemüseabteilung erhältlich. Ein Kauf im Internet, als Frucht oder nur der Fruchtkern, ist ebenfalls möglich.  


Der Standort  

Chayote ist eine mehrjährige Pflanze. Sie braucht einen gesunden, nährstoffreichen Gartenboden und eine warme Umgebung. Gerne im warmem, tropischem Klima. Die Ranken können geradezu wuchern, daher sollte viel Platz zur Verfügung stehen. Wenn die Wurzeln ausgewachsen sind, kann eine Chayote-Ranke in einer Saison fast zehn Meter erreichen.  

Geeignete Räume zum Keimen sind zum Beispiel Vorratskammer, deren Bereich unter dem Spülbecken oder ein Schrank, bei dem die Türen einen Spalt breit offen gehalten werden.  

Optimal ist ein Platz im Garten für die Chayote, der morgens viel Sonne bekommt und später am Tag, mehr Schatten bietet.  

In Deutschland sind bisher ein Anbau in Kübeln (die man nach Belieben, wenn sie auf einem rollenden Untersatz stehen, umstellen kann) sowie der risikoreichere Anbau im Freiland erfolgreich.   


Wie erfolgt der Anbau?  

Die reife Chayote wird zum Keimen in einem Behälter mit gutem Gartenboden seitwärts gelegt. Wenn die Frucht dunkel, warm und feucht gehalten wird, keimt sie nach etwa vier Wochen. Nach dem Keimen zieht die Pflanze die Nährstoffe, die sie braucht erst einmal aus dem Fruchtfleisch.  

Sobald der erste Spross etwa fünf bis sieben Zentimeter lang ist und drei bis vier Blätterpaare besitzt, ist er bereit zum Auspflanzen. Chayote-Ranken sind frostempfindlich, daher sollten sie im Frühjahr erst drei bis vier Wochen nach dem letzten Frost nach draußen gepflanzt werden.  

Danach wird der Sämling in einen Pflanzkübel, der möglichst auf einem mit Rollen versehenen Untersetzer steht, gepflanzt, so dass sich die Spitze des Stängelansatzes in einem 45-Grad-Winkel befindet. Die Frucht wird so mit Erde bedeckt, dass nur noch die Spitze herausragt.   

Erst wenn sich Ranken bilden will die Chayote an den Ort, mit möglichst tropischen Verhältnissen, wo sie eine vertikale Rankhilfe hat und ihre birnenförmigen, kürbisähnlichen Früchte gut gedeihen können.  

Ein Anbau im Beet im Garten, an einem möglichst sonnigen, windarmen Ort, ist ebenfalls möglich. Dort wird die gekeimte Frucht im Spätfrühling, wenn kein Bodenfrost mehr zu erwarten ist, in der Nähe einer Rankhilfe in eine Mulde auf den Boden gelegt. Ab und an wird die Frucht am Morgen gewässert. So können im Lauf des Tages die Blätter trocknen und Schnecken wird kein feuchtwarmer Fraßanreiz gegeben.  

Die Pflanzen benötigen eine vertikale Rankhilfe, die den Früchten Halt bietet. Stützen aus Metall sind weniger geeignet, da sie zu heiß werden und die Ranken beschädigen könnten. Meist erscheinen die ersten Blüten im Spätsommer. Die ersten Früchte können meist im Frühherbst geerntet werden.  


Düngen und gießen  

Die Chayote müssen, wenn sie nicht klein, holzig und bitter werden sollen, regelmäßig am Morgen gegossen werden. Sie sind genau wie Kürbisse, Starkzehrer und vertragen, wenn die Blüten Frucht ansetzen (einmal im Monat) zum Beispiel gut ausgereiften Kompost.   


Ernten  

Die ersten Früchte können durchschnittlich nach 120 bis 150 Tagen geerntet werden. Dazu werden die zehn bis fünfzehn Zentimeter langen Früchte mit einem Messer oder einer Gartenschere von den Ranken abgeschnitten. Dabei muss darauf geachtet werden, dass diese nicht zu lange auf der Erde liegen, weil sie dann aufplatzen und keimen können. Chayote ist geschmacksneutral und kann als Salat, Gemüsepfanne oder in Chutneys verwendet werden.   


Was ist bei der Winterruhe zu beachten?   

Ein Überwintern der mehrjährigen Pflanze ist in einem frostfreien Raum möglich, wenn der Sämling in einem Kübel in einem möglichst warmen Raum steht.

Wenn die Pflanze im Freiland überwintern soll, wird sie nach der Ernte bis auf drei bis vier kurze Triebe zurückgeschnitten und beim Beginn der kalten Jahreszeit mit einer 20 bis 50 Zentimeter dicken Mulchschicht abgedeckt. Da Chayote-Pflanzen mehrjährig sind, wachsen aus den Wurzeln im Frühjahr neue Ranken.                                    

Monika Hermeling   

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