Wir schneiden nach Maß

­­So bleiben Gehölze in Form   

Formschnitt von Gehölzen spielt im Garten eine große Rolle. Einige Tipps helfen dabei: Hecken werden grundsätzlich konisch geschnitten, unten breiter als oben, damit die unteren Partien besser Licht bekommen, dicht bleiben und nicht verkahlen. Außerdem steht eine solche Hecke stabiler und kippt bei viel Schnee nicht um.    

Laubhecken schneidet man einmal vor dem Johannistrieb Ende Juni, ein zweites Mal im August, wer eine Ligusterhecke besonders akkurat haben will, eventuell öfter, dann jeweils weniger stark. Da der Austrieb infolge des Klimawandels inzwischen teils früher erfolgt, wird Junischnitt zunehmend früher fällig. Standfestere Gehölze wie Feldahorn kommen mit einem, allerdings vergleichsweise kräftigerem Rückschnitt aus. Hecken aus Nadelgehölzen, vorzugsweise Lebensbaum (Thuja) oder Scheinzypresse (Chamaecyparis), schneidet man im April/Mai. Bei ihnen kommt es noch mehr darauf an, den Zuwachs vom vergangenen Jahr weitgehend zu entfernen und mit diesem einen Schnitt die Form zu wahren.   

Besondere Achtsamkeit verdienen blühfähige Gehölze wie zum Beispiel Kirschlorbeer, der zurzeit als Hecke recht beliebt ist. Manche Sorten blühen reich im Mai. Solche schneide man direkt nach der Blüte oder pflanze eine nicht blühende Sorte. Ilex schätzt man wegen seiner roten Beeren im Winter, die sich nach Blüte im Mai/Juni bilden. Wer eine Ilexhecke ziehen will, pflanzt am besten ebenfalls ei-nen nichtblühenden Ilex. Rhododendronhecken nicht hoch werden lassen, öfter nach der Blüte Triebe etwas kürzen, Schnitt in älteres Holz möglichst meiden.   

Wer es figürlicher haben will, muss wesentlich strenger verfahren. Früher war Buchsbaum geeignet, diesbezügliche Erfahrungen zu sammeln. Seit ihm Schaderreger massiv zusetzen, orientiert man sich gescheiterweise anderweitig. Nach wie vor gilt, dass Kegel, Kugeln, Spiralen und Sonstiges dauernde Aufmerksamkeit verlangen. Da kann man nichts schleifen lassen. Derartige Kreationen schneidet man im Frühjahr, ehe der Neutrieb beginnt, und je nach Triebzuwachs im Verlauf von Juni/Juli/August mehrmals nach Bedarf. Wann das genau ist und wie oft, hängt von den jeweiligen Wachstumsbedingungen ab, weil die das Triebwachstum bestimmen. Im Sommer wird auf jeden Fall nicht bei starker Sonne geschnitten, nur bei bedecktem Himmel über einige Tage, möglichst mit Aussicht auf Regen. 

Wer noch unsicher darin ist, fehlerlos zu schneiden – was weg ist, ist weg – findet Unterstützung mit diversen Hilfsmitteln, entweder selbstgemachten oder erworbenen wie Schnüren, Latten, formgebenden Drahtgestellen oder ähnlichem. Ein Muss sind scharfe Schnittwerkzeuge – gutes Augenmaß ist ebenfalls nützlich.                        

Ilse Jaehner   

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