Nützlinge ­helfen bei Pflanzenkrankheiten

Der Einsatz bei warmen Wetter  

Auch für den Hobbygärtner werden inzwischen etliche zu kaufende Mikroorganismen, Bakterien und Viren angeboten, die rein selektiv auf Pflanzenschädlinge wirken. Eine größere Bedeutung kommt im Biologischen Pflanzenschutz deshalb in der letzten Zeit dem gezielten Einsatz von Nützlingen zu.  

Eine Anwendung dieser Organismen kann aber nur dann Erfolg haben, wenn auf den Einsatz von giftigen Pflanzenschutzmitteln verzichtet wird, da sonst auch die Nützlinge abgetötet werden. Wichtig ist es zudem, Nützlinge möglichst schnell nach einem Auftreten einzusetzen; es lohnt sich deshalb, die Nutzpflanzen wöchentlich auf einen möglichen Befall zu untersuchen.  

Nützlinge erhält man zum Teil direkt in den Fachgeschäften oder über einen Bestellgutschein im Gartenfachhandel. Wenige Tage nach der Bestellung treffen sie als winzige Eier, Larven, Puppen, Milben oder Nematoden, die für einige Quadratmeter Pflanzen­fläche ausreichen, per Post ein und werden nach Anleitung ausgebracht. Alle Arten können im Haus, in Wintergärten und Gewächshäusern eingesetzt werden, wenn die Tagestemperaturen dort 18 Grad erreicht haben; Gallmücken, Florfliegen und Nematoden lassen sich auch im Freiland verwenden.  

Einen großen Appetit auf Blattläuse haben die Larven der Gall­mücken und der Florfliegen. Gallmücken werden als Puppen in einem Torfgemisch geliefert; nach zwei Wochen zeigen sich die orangeroten Larven, die in einer Woche bis zu 50 Blattläuse aussaugen. Florfliegen werden in Form von Eiern auf ­Papier oder Gaze zugeschickt und in die befallenen Pflanzen gehängt. Eine Larve frisst in drei Wochen bis zu 500 Blattläuse, ehe sie sich verpuppt. Neben Läusen aller Art verschmähen die Larven der Florfliege auch nicht Blattsauger, kleinere Raupen, Spinn­milben und Eier verschiedener Insekten, so dass sie zu den wichtigsten Nützlingen gehören.  

Sorgen die natürlichen Feinde der Spinnmilben nicht für ein Gleichgewicht, bietet sich der Einsatz von Raubmilben an. Jedes dieser Tiere kann täglich etwa fünf ausgewachsene Spinnmilben bzw. 20 Eier töten und aussaugen. Nach einer Woche legen die Weibchen bereits 40 bis 60 Eier ab, woraus nach wenigen Tagen junge Raubmilben schlüpfen.   

Gegen Weiße Fliegen helfen Schlupfwespen; sie legen ihre Eier in die Larven dieser Mottenschildlaus, die dadurch abstirbt. Da der Entwicklungszyklus der Schlupfwespen ungefähr dieselbe Länge hat wie die der Weißen Fliege, schaffen es die Nützlinge, den Schaden zu regulieren.   

Gegen die Larven des Dickmaulrüsslers gibt es Nematoden. Um die Nützlinge zu bekommen, kauft man eine Packung Bodennützlinge, die eine Lösung enthält, die, mit Wasser verdünnt, über die betroffenen Flächen ausgebracht wird.    

Bereits seit Jahren im Fachhandel erhältlich sind spezielle Bakterien, Bacillus thuringiensis, die gegen eine Anzahl von Raupen und neuerdings auch gegen Kartoffelkäfer spezifisch wirksam sind. Abgerundet wird dieser Biologische Pflanzenschutz mit nützlichen Viren, um Schäden des Apfelwicklers zu vermeiden.                                                

Peter Busch

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