Eidechsen sind im Garten ein gern gesehener Gast

­­Eidechsen lieben spaltenreiche Trockenmauern.

Im Garten besiedeln Eidechsen gerne steinige Flächen, die sie zu einem Sonnenbad nutzen und die Ritzen und Hohlräume zu ihrem Lebensraum machen. Von hier aus gehen sie dann auch auf Jagd; auf ihrem Speiseplan stehen vorwiegend Insekten und ihre Larven. Neben Käfern, Fliegen, Ameisen, Heuschrecken und Spinnen werden auch Schnecken verzehrt, wobei die Blindschleiche zu den fleißigsten Schneckenvertilgern gehört. Eidechsen tragen deshalb auch zum Biologischen Gleichgewicht im Garten bei und sollten, wo möglich, gefördert werden. Am häufigsten trifft man bei uns die Waldeidechse an, ein ca. 16 Zentimeter langes braunes Reptil. Während die meisten Eidechsen wärmeliebend sind und warme Lebens- und Brutstätten benötigen, hat sich die Waldeidechse auch an die Klimabedingungen Nordeuropas angepasst. Wie nur wenige Reptilienarten ist sie in der Lage, vollentwickelte Junge zu gebären und kommt deshalb auch in raueren Gebieten und sogar nördlich des Polarkreises vor.   

Mehr Wärme lieben die Zauneidechsen mit grüner bis bräunlicher Farbe und 20–25 Zentimeter Größe. Sie sind zwar auch noch außer in Mitteleuropa in südlichen Gebieten Großbritanniens und Skandinaviens anzutreffen, benötigen aber zur Fortentwicklung rasch erwärmbare, sandige Böden, wo ihre Eier von der Sonne ausgebrütet werden.  

Auf dem gesamten Festland Europas mit dem Schwerpunkt im Süden leben die Mauereidechsen mit graubrauner Farbe und ca. 20 Zentimeter Länge. Wie der Name schon sagt, benötigen diese Tiere zum Leben spaltenreiche Trockenmauern. Sie sind so behende Kletterer, dass sie auch senkrechte Mauern erklimmen können.   

Beim Sonnenbaden auf Steinen lassen sich diese Tiere mit etwas Vorsicht am besten beobachten. Haben die Eidechsen als wechselwarme Tiere erst einmal die für sie günstige Temperatur von 30 Grad Celsius erreicht, streifen sie auf Futtersuche durch die Umgebung.   

Neben der Erhaltung der Lebensräume in der Landschaft lässt sich auch in den Gärten etwas für Eidechsen tun. Verfügt man über keine fugenreichen, besonnten Mauern auf seinem Grundstück, kann man Abhilfe schaffen, indem ein Steinhaufen von ca. einem Meter Durchmesser und mindestens einem halben Meter Höhe aufgeschichtet wird. Dazwischen können Wurzelstücke und Äste gelegt werden, um möglichst viel unterschiedlichen Hohlraum zu schaffen. Der Haufen bekommt einen vollsonnigen, möglichst trockenen Standort; es sollte keine Staunässe entstehen können. Zwischen die Steine wird etwas Lehmboden gefüllt. Vor dem Steinhaufen kann man an der wärmsten Stelle Sand auftragen; hier können dann Eidechsen ihre Eier ablegen. Dieser ohne viel Aufwand aufgerichtete Steinhaufen bildet schon ein Mikroklima und bietet auch speziellen Pflanzen Platz, wie Königs­kerze, Dachwurz, Lein, Fetthenne, Mauerpfeffer, Schwalbenwurz und ­Küchenschelle.   

Eidechsen sind ständig auf der Hut vor Feinden und verschwinden bei kleinsten Störungen in schützende Ritzen und Winkel. Als letzten Schutz vor dem Gefressenwerden haben sie die Möglichkeit, einen großen Teil ihres Schwanzes abzuwerfen. Dieser zuckt dann noch eine Weile weiter und lenkt so das feindliche Tier ab. Nach einiger Zeit wächst zwar ein neuer, kürzerer Schwanz nach, dieser kann dann aber nicht mehr abgeworfen werden.                                                

Peter Busch   

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