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Der Lorbeer war gelegentlich schon vorgestellt worden, doch jüngere und neuere Verwendungsmöglichkeiten der Blätter sollen hier etwas näher betrachtet werden. In Gärtnereien und Gartencentern wird die Pflanze zur Verwendung als Würzkraut in einer zuweilen ungewöhnlichen Form angeboten, die wir sonst eigentlich nur von Basilikum kennen. Hier sind die Gärtner dazu übergegangen eine größere Menge Saatgut pro Topf zu legen, so dass unter optimalen Bedingungen auch mit einer größeren Anzahl von Jungpflanzen gerechnet werden kann. Hier stellt sich die Frage, ob es sich lohnt, die Pflanzen zu trennen und in einzelne Töpfe zu überführen. Beim Basilikum kommt es darauf an, wie häufig und in welchen Mengen wir in der Küche mit Basilikumblättern arbeiten. Einzeln aufgepflanzt werden die Pflanzen mit Sicherheit größer und liefern dann entsprechend mehr Blattmaterial. Als problematisch beim Trennen könnte sich die Weichheit der Triebe erweisen, die relativ leicht zum Brechen neigen. In ähnlicher Weise wird seit einiger Zeit auch der Lorbeer angeboten. Auch hier legen die Gärtner mehrere Samen in den Endtopf, die dann optisch als kleine ‚Topfhecke‘ in den Handel kommen. Die Frage, die sich hier aufdrängt: Ist hier vorgesehen, nur die Blätter abzuernten und die Töpfe anschließend zu entsorgen? Sollte dies der Fall sein, dann wäre das an sich etwas traurig, denn nach eigenen Beobachtungen wuchsen in einem 9er Topf etwa 10 Sämlinge, in einem 14er Topf waren es sogar über 20. Und die Pflanzen haben zu diesem Zeitpunkt auch nur wenige Blätter. Hier könnte es sich lohnen, die Pflanzen zu teilen und einzeln aufzupflanzen. Einen Teil kann man behalten, übrige Pflanzen lassen sich an Nachbarn und Freunde verschenken. Der Lorbeer ist ein Gehölz und als solches auch noch recht langlebig. Es wäre daher sehr schade, die erworbene ‚Topfhecke‘ nach dem Abernten direkt zu entsorgen. Vielmehr sollte versucht werden, die Pflanzen zu trennen und einzeln zu topfen. Die Vorgehensweise ist denkbar einfach. Die gekaufte Pflanze wird ausgetopft und der Wurzelballen in einen mit Wasser gefüllten Eimer gegeben. Sobald das Wasser das Substrat des Wurzelballens aufgeweicht hat, lassen sich die einzelnen Pflanzen leicht auseinanderziehen. Dies sollte weitestgehend ohne große Kraftanwendung von stattengehen, um eine Beschädigung der Wurzeln zu vermeiden. Nun kann jede Pflanze in einen eigenen Topf überführt werden. Als Substrat hat sich eine Mischung aus einem schwach aufgedüngten Topf- oder auch Anzuchtsubstrat bewährt. Alternativ zu Sand lässt sich auch feinkörniges Perlite verwenden. Es sollte darauf geachtet werden, möglichst tiefe Töpfe zu verwenden. Nach dem Eintopfen und zur besseren Eingewöhnung sollten die Pflanzen in ein Gewächshaus gestellt werden. Wer ein solches nicht besitzt, kann sich eventuell auch mit transparenten Wäschebehältern behelfen oder eine Plastiktüte über jeden einzelnen Topf stülpen. Dadurch wird der Pflanze geholfen, sich schneller an die neue Umgebung zu gewöhnen. Hinsichtlich neuer Verwendungsmöglichkeiten der Blätter: Ein Blatt unter dem Kopfkissen soll Stress lösen und Angstzuständen vorbeugen. Abgebrannte Blätter vermitteln ein warmes und frisches Aroma. Durch die entspannenden Duftstoffe lässt sich leicht eine ruhige Atmosphäre ins Wohnzimmer bringen. Etwas ungewöhnlich erscheint der Einsatz von Lorbeerblättern im Staubsauger. Kleingeriebene Blätter werden hier einfach in die Staubtüte oder den Staubauffangbehälter gegeben. Durch diesen einfachen Trick sollen sich unangenehme Gerüche vermeiden lassen, denn die Luft verströmt ein angenehmes Lorbeer-Aroma. Da Lorbeer die Verdauung fördert, sollten die Blätter regelmäßig in die Ernährung eingebaut werden. Durch die Inhaltsstoffe werden auch die Blutzuckerspiegel und der Cholesterinspiegel positiv beeinflusst. Und auch in der Hautpflege scheinen die Blätter positive Wirkungen zu erzielen. Sollte Ihnen also mal eine Lorbeer-Topfhecke unterkommen, dann sollten Sie unbedingt zugreifen, und selbstverständlich teilen.
Thomas Bay