Oleander liebt Sonne und Wärme

Kübelpflanzen brauchen viele Nährstoffe.    

Als Symbol mediterraner Blütenfülle gehört der Oleander bei uns zu den beliebtesten Kübelpflanzen. Die Farben- und Formenvielfalt ist riesig, es gibt Hunderte von Sorten mit meist weißen, rosa bis roten Blüten; selten sind mandarin- und gelbfarbene Pflanzen. Für unser Klima sind einfach blühende Sorten zu empfehlen, da die gefüllten Blüten bei Regen leicht verkleben. Groß ist die Enttäuschung allerdings, wenn sich der Oleander statt zur erwünschten Blütenfülle in manchen Fällen nur mäßig entwickelt; die Blätter werden gelb, und die Knospen fallen ab. In den meisten Fällen liegen dann Pflegefehler vor, nach deren Überwindung einer reichhaltigen Blüte nichts im Wege steht. Oleander liebt als Kind des Mittelmeerraumes die volle Prallsonne und braucht bei uns einen geschützten Platz, da er eine Benetzung der Blätter durch Regen besonders in kühlen und nassen Sommern gar nicht mag und es dann als Folge der Witterung zu Knospenfall kommen kann. In regenreichen Sommern ist daher ein überdachter Platz oder ein Stand im Wintergarten ideal.    

Andere Ursachen können in einer Unterversorgung mit Nährstoffen liegen. Oleander ist ein Starkzehrer und braucht viele Nährstoffe. Deshalb hat es sich bewährt, bereits beim Umpflanzen im Frühjahr unter den Ballen eine fingerdicke Schicht organischen Volldüngers in den neuen Topf als Depotdünger zu geben. Fehlt dieser, braucht Oleander mindestens wöchentliche Düngegaben und besonders bei warmem Wetter reichlich Feuchtigkeit; im Untersatz sollte ständig  etwas Wasser stehen.    

Sind die Pflanzen durch unsachgemäße Pflege unansehnlich geworden, bieten sich ein starker Rückschnitt und die Gewinnung von Ablegern an. Mit einfachen Mitteln lassen sich jetzt im Sommer vom Oleander mit Hilfe von Grünstecklingen, das sind krautige Triebe, Ableger nehmen. Der Vorteil dieser Vermehrung liegt in einer raschen Bewurzelung; nach kurzer Zeit verfügt man bereits wieder über sortenechte Nachkömmlinge.    

Gut geeignet sind junge Triebe, die allerdings nicht zu weich, aber auch noch nicht verholzt sein dürfen. Für Grünstecklinge eignen sich je nach Größe der Pflanze fünfzehn bis zwanzig Zentimeter lange Triebspitzen, die mit einer scharfen Schere abgeschnitten werden. Die untersten Blätter sind zu entfernen, da sie sonst im Wasser verfaulen würden. Direkt nach dem Schnitt werden die Triebe zum Bewurzeln in Wasser gestellt und bekommen einen Platz auf der mäßig hellen Fensterbank. Ein Zuviel an Sonneneinstrahlung wird nicht vertragen und führt zur Welke, während bei zu wenig Licht die Blätter die Stecklinge nicht ernähren können.             

Die Zeit bis zur Bewurzelung ist abhängig von der Wärme und von Art und Zustand der Stecklinge; sie dauert von zwei Wochen bis zu einem Monat. In dieser Zeit wird immer auf genügend Feuchtigkeit geachtet und Faulendes entfernt. Haben die Pflanzen ausreichend Wurzeln gebildet, kann man sie eintopfen. Dann ist auch der richtige Zeitpunkt, um über den Wuchscharakter der Ableger zu entscheiden. Kneift man die Triebspitze aus, bilden sich mehrtriebige, buschige Oleanderpflanzen. Wünscht man hohe, einachsige Oleanderbüsche, kneift man nicht aus, sondern pflanzt einige Ableger in einen Topf zusammen, um einen gefälligeren Anblick zu erreichen. Über Winter bekommen die kleinen Pflanzen einen hellen und möglichst kühlen Platz. Der Wasserbedarf ist dann gering, und über Winter wird auch nicht gedüngt. Zum Frühjahr empfiehlt es sich, die Pflanzen in größere Töpfe umzupflanzen; gut gepflegte Exemplare blühen dann auch schon im Sommer des ersten Jahres.     

Peter Busch

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