Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

nicht nur Sie selbst genießen die Vorzüge Ihres Gartens und profitieren davon, was Erholung und Ernte angeht, denn – häufig ganz unbemerkt – treiben sich viele weitere Lebewesen in Ihrem Garten herum.   

Diese finden hier ebenfalls Rückzug, Heimat, Nahrung oder Kinderstube. Darum gilt es, Rücksicht zu nehmen auf die kleinen Gartenbewohner und ein wenig Vorsorge für ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen zu treffen.  

Es gibt zahlreiche Hürden oder gar Gefahren in unseren Gärten, die häufig mit einfachen Mitteln entschärft werden können. Da sind beispielsweise Zäune, welche zu eng oder zu spitz sein könnten und so entweder den Fluchtweg versperren oder zu Verletzungen führen können. Öffnet man den Zaun an ein, zwei Stellen mit kleinen Durchschlüpfen und vermeidet Stacheldraht, können Igel und Co. ungehindert passieren und sich auch wieder aus dem Garten zurückziehen.   

Nicht selten fallen uns Menschen gewisse Fallen aber gar nicht so recht ins Auge, weil wir nun mal recht groß geraten sind im Vergleich zu den meisten Gartenbesuchern. So können Schächte und tiefergelegene Treppen und sogar bloße Eimer zu Fallen werden, aus denen die kleinen Gesellen – Igel, Maus, Kröte usw. – evtl. nicht aus eigener Kraft entkommen können. Abhilfe schafft hierbei bereits ein kleines, raues Brett, das als Kletterhilfe oder Steg in die Freiheit dient.    

Natürlich sollten auch bei allen Schutzmaßnahmen, die getroffen werden, um die eigene Ernte vor Mitessern zu schützen, die Verhältnismäßigkeit und die entstehenden Schäden mitbedacht werden. Klebefallen für manche sechsbeinigen Plagegeister sind durchaus auch für kleine Vögel verhängnisvoll. Auch Gifte sollten möglichst nicht ausgebracht werden. Nicht selten werden Gifte gegen so genannte Schädlinge ebenfalls von anderen Lebewesen – seien es Igel, Füchse oder freilaufende Hunde und Katzen – unbeabsichtigt aufgenommen, deren Schicksal dann meist ein qualvolles Ende nimmt.   

Diese kleine Auswahl an Gefahrenstellen im eigenen Garten sind gut vermeidbar, bilden jedoch nur einen Bruchteil dessen, was für die tierischen Gartenbesucher sonst noch zur Bedrohung werden kann. Hierzu finden Sie im Artikel „Aufgepasst! Wildtiere im Garten“ auf Seite 281 dieser Ausgabe ausführlichere Informationen sowie weitere Tipps.  

Ist es nun doch einmal dazu gekommen und ein Tier ist gefährdet oder befindet sich in Not, so sollte man ohne zu Zögern, aber mit Bedacht zur Tat schreiten und Hilfe leisten.   

Dabei ist es ebenfalls hilfreich, die Telefonnummer einer Wildtierauffangstation, des nächsten Tierarztes oder eines lokalen, mobilen Tier-Rettungsdienstes parat zu haben, um telefonische Beratung zur erhalten oder gar veterinär-medizinische Hilfe von Profis anfordern zu können.   

So ein wenig Unterstützung sollten wir den kleinen Bewohnern unserer Gärten schon zukommen lassen, schließlich dürfen wir uns im Gegenzug dazu an ­ihrem Anblick, dem interessanten Verhalten und häufig schönen Beobachtungen ­erfreuen.  

Ihr Karl Born,  
Vorsitzender des Hauptvorstands   

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