­­Im Spätsommer und Frühherbst kann es eine Herausforderung sein, den Ziergarten frisch und farbenfroh aussehen zu lassen. Glücklicherweise können einige  einjährige Pflanzen helfen, zu diesem späten Zeitpunkt noch etwas Farbe in den Garten zu bringen. Wenn Sie etwas Ausgefallenes suchen, könnte als robuste, zuverlässige und trockenheitstolerante einjährige Pflanzen der Echte Kugel-Amaranth in Frage kommen. Mit dieser Pflanze lässt sich im Garten und eventuell auch im Haus, ein mediterranes Flair erzeugen, denn die farbliche Intensität der margentafarbenen Variante erinnert etwas an die einer Bougainvillea. Letztere  wird aber oftmals zu groß und ist zudem bewehrt,  und damit etwas schwer zu handhaben. Eine Alternative, die sowohl ausgepflanzt als auch im Topf gut zurecht kommt, ist der Echte Kugelamaranth.  

Gomphrena globosa ist eine alte Bauerngartenpflanze. In klimatisch begünstigten  Zonen kann diese Blütenpflanze mehrjährig sein, in unseren Breiten ist sie als einjährig anzusehen. Sie ist vom Frühsommer bis zum Frost eine Quelle ständiger Blüte und ist im September und Oktober am schönsten, wenn sie mit einer Fülle von Blüten überladen ist. Diese pflegeleichte einjährige Pflanze wurde ursprünglich für heißes, trockenes Wetter entwickelt. Inwieweit sie mit feuchten Sommern zurechtkommt, bleibt abzuwarten. Doch auch als Zimmerpflanze wird der Echte Kugelamaranth zu einem regelrechten Hingucker. Und auf der Fensterbank dürfte sich auch die Lebensdauer etwas verlängern lassen.  

Etwas Botanik vorweg  

Die Gattung Gomphrena gehört zur Familie der Amaranthus-Gewäche (Amaranthaceae) und stammt aus Mittel- und Südamerika, wo sie mit über 90 Arten verbreitet ist.   

Die Art G. globosa, der so genannte Echte Kugelamaranth, wird seit Jahrhunderten in Ziergärten gepflanzt. Nach Europa kam die Pflanze bereits im Jahr 1714. Gomphrena globosa ist hierzulande die am häufigsten angebaute Art. Es handelt sich um eine 30 bis 75 cm hohe einjährige Beet- und/oder Zimmerpflanze mit steifen, gegliederten und verzweigten Stielen, die der Pflanze ein buschiges Aussehen verleihen. Ihre 10 bis 15 cm großen länglichen Blätter wachsen gegenständig und sehen in jungen Jahren leicht behaart aus. Die 3 bis 5 cm großen, kugelförmigen Blütenköpfe ähneln Kleeblüten und erscheinen vom Sommer bis zum Frost auf aufrechten Ähren. Die einzelnen Blüten in den Blütenköpfen sind weiß und unauffällig, aber die steifen, papierartigen Hochblätter, die den Blütenkopf der Art und ihrer Sorten bilden, sind recht farbenfroh und in den Farben weiß, rosa und lila erhältlich. Die auffällige Magenta-Farbe ist die beliebteste Sorte im Gartenhandel. Da die Blüten gut trocknen und auch als Trockenblumen verwendet werden können, wird diese Pflanze in Pflanzenkatalogen oft als „Ewige Pflanze“ bezeichnet.  

Die Pflanze kann im Frühjahr aus Saatgut vermehrt werden, das im einschlägigen Handel verfügbar ist.  

Bedeutung als Heilpflanze  

Gomphrena globosa ist nicht nur eine bezaubernde Zierpflanze, sondern soll auch eine Reihe positiver gesundheitlicher Vorteile haben. Praktiker der Volksmedizin behaupten, dass sie antibakterielle, antimykotische, antioxidative, entgiftende und reinigende Eigenschaften hat. In der Volksmedizin wird es seit langem zur Behandlung verschiedener Krankheiten wie Diabetes, Husten und Harnverhalt eingesetzt. Von den vielen gesundheitlichen Eigenschaften ist his­torisch gesehen der Einsatz bei der Behandlung von Bluthochdruck am weitesten verbreitet. Die moderne klinische Forschung scheint den therapeutischen Einsatz für diesen Zweck zu unterstützen. Zum Einsatz kommen sowohl Extrakte auf Methanol-Basis, als auch frische oder getrocknete Blüten, die mit heißem Wasser aufgebrüht werden. Gelegentlich wird auch die ganze Pflanze als Umschlag eingesetzt.  

Thomas Bay