Wohin mit dem vielen Laub?

­­In die Schatztruhe natürlich

Wenn die Blätter sich bunt färben, freuen sich alle an dieser Pracht. Wenn sie fallen, sind manche Menschen weniger begeistert, und sogar Gartenbesitzer fangen unter Umständen an zu stöhnen: Wohin mit dem vielen Laub? Auf keinen Fall in die städtische Müllabfuhr, was ohnehin nicht statthaft ist, ebenfalls nicht zur städtischen Kompostierungsanlage. Dazu ist es viel zu schade, dazu kann man es selbst viel zu gut gebrauchen. Es ist ein Schatz und kommt eingesammelt in die Schatztruhe zur weiteren Verwendung.    

Es gibt Stellen, wo Falllaub nicht liegenbleiben darf. Wege und Plätze, besonders steinbefestigte, macht es rutschig. Also weg damit! Auf Rasen nimmt es Gräsern die Luft, sie ersticken. Also weg damit. Teiche und Wasserbecken bekommt Laubeintrag schlecht, weil mit den Blättern verrottende Substanz ins Wasser gerät und das Gleichgewicht im Wasser stört. Also ebenfalls weg damit. Rechtzeitig vor Beginn des Laubfalls wird ein Netz über den Teich gespannt, das die Blätter auffängt, so dass man sie nach Beendigung des Laubfalls  mitsamt Netz an Land ziehen kann.    

Im übrigen Garten bleibt Laub liegen, es sei denn, es liegt so dicht, dass es Pflanzen schadet, die ähnlich empfindlich sind wie Rasengräser, beispielsweise bodendeckende Polsterstauden. Vor allem wintergrüne Arten reagieren empfindlich, wenn Falllaub zu dicht auf ihnen liegt. In solchen Fällen sammelt man die meisten Blätter vorsichtig ein oder ändert die Bepflanzung entsprechend.   

Das gesammelte Laub macht sich nützlich, um Pflanzen im Winter zu wärmen. Zwischen Stauden und Zweijahrsblumen, über Blumenzwiebeln oder es schützt das Wurzelwerk empfindlicherer Pflanzen, z.B. von winterharten Fuchsien, Yuccastauden, Knipfhofien, Pampasgras und dergleichen. Falllaub unter immergrünen Gehölzen ausgeschüttet, nützt diesen, denn sie selbst sind schlechte Humusbildner. Außerdem verhindert Laubdecke im Wurzelbereich, dass Bodenwasser bis in größere Tiefen gefriert. Es bleibt verfügbar. Man richtet das Frühbeet zu gegebener Zeit mit Laubpackung lauwarm her, und auch zum Füllen von Hochbeeten kann man Laub gut gebrauchen. Man kompostiert es zusammen mit anderen Gartenabfällen und gewinnt so kostbaren Humus oder macht es pur zu Lauberde als Substrat für besonders empfindliche Zimmerpflanzen. Merke bei alldem: Es gibt gutes und schlechtes Laub. Gutes haben Buchen, Birken und andere Gehölze mit weichem Laub, weniger gutes, Eichen, Kastanien, Walnüsse mit hohem Gerbstoffgehalt.   

Ilse Jaehner

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