Zwei Aralien für den Garten

Eine Gehölz und eine Staude    

Es ist gut zu wissen, von was jeweils die Rede ist. In diesem Fall nicht von der Finger­aralie, einer schönen, immergrünen Zimmerpflanze, die zwar zu den Araliengewächsen gehört, doch keine Aralie ist, deswegen Fatsia ­japonica heißt.    

Zwei echte Aralien für den Garten sind wesentlich unbekannter, verdienen jedoch weiteste Verbreitung. Das gilt zunächst für Aralia elata, einen imposanten Großstrauch, aus Ostasien stammend, Japanische Aralie genannt. In der Heimat bis 15 m hoch werdend, endet das Wachstum hier meist bei 3 bis höchstens 5 Metern. Mit auffällig bizarrem Wuchs erneuert sich dieses Gehölz immer wieder durch Wurzelausläufer. Die Anzahl neuer Triebe ist zu begrenzen, ansonsten ist Schnitt unnötig.    

Die Triebe sind dick, bestachelt und besetzt, mit fiederförmig geteilten Blättern, die etwa 70 cm lang werden. Sie sind sehr dekorativ und färben sich im Herbst gelb, mitunter ­violett. Hauptblütezeit erstreckt sich von ­August bis September. Es bilden sich umfangreiche Trugdolden, bestehend aus vielen weißen, kleinen Blütchen, die reichlich Insekten anlocken. Aus den Blüten entstehen schwarze Früchte. Dieses attraktive Solitärgehölz ist winterhart, braucht einen sonnigen bis hell beschatteten, vor scharfem Wind geschützten Platz. Die Erde sollte nährstoffreich und durchlässig sein, denn ständige Nässe wird nicht vertragen, wird mit Kompost oder Hornspänen ver­bessert.   

Nicht Gehölz, sondern Staude ist die Kalifornische Aralie, Aralia californica. Trotz ihrer Herkunft aus vergleichsweise mildem Klima ist sie hier vollkommen hart, wächst sowohl in feuchtem wie normalem Boden, ist sehr langlebig und dauerhaft, wird mit den Jahren mit mehreren Metern immer umfangreicher, gehört zu den besten dekorativen Blattstauden.   

Die Pflanze ist ein wahrer Schatz als Solitärstaude am Rasenrand, am Teichufer und an ähnlichen Standorten. Sie braucht immer reichlich Platz für volle Wirkung. Stimmen die Voraussetzungen wachsen die kahlen Triebe bis 2,5 m hoch. Ihnen entsprießen langgestielte, dreiteilige, gefiederte, recht große Blätter. Im Juli/August öffnen sich an Triebenden eine Unzahl weißer Blütchen, deren rote Blütenstandstiele bleiben lange zierend erhalten. Gegen Herbst folgen schwarze Früchte.   

Die Kalifornische Aralie ist dankbar für guten, nahrhaften Boden an sonnigem Platz mit eventuell hellem Schatten. Bitte kein scharfer Wind! Einige Düngegüsse in der ersten Halbzeit der Wachstumsperiode oder eine Karre Mist auf die Wurzelscheibe nach Absterben der Triebe im Herbst sorgen dafür, dass die Pflanze jedes Jahr mehr erfreut, wozu die Möglichkeit, durch Teilung zu vermehren, weiter beiträgt. Dazu wäre im Frühjahr vor Triebbeginn oder im Herbst Gelegenheit.     

Ilse Jaehner

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